Eine kurze Vorgeschichte

Es mag irgendwann im Jahre 1982 gewesen sein als Lothar Wolff, Lehrer der Realschule Seelze, mit seinen Schülern zu einer Fahradtour durch das Weserbergland aufbrach. Durch die abenteuerliche Atmosphäre und die täglichen Anstrengungen entstand eine etwas persönlichere Umgebung. In diesem Kreis kam dann auch das Hobby des Lehrers zur Sprache – das Pfadfindertum! Dieses Thema weckte bei allen Beteiligten ein reges Interesse und füllte sicherlich so manches abendliches Gespräch. Am Ende dieser Tour stand es fest dass auch in Lohnde ein Pfadfinderstamm gegründet werden soll.

Die erste Gruppenstunde

Nachdem die erste Generation an Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern geboren war, trafen sich am 9. August 1982 so um die 30 Kinder aus Lohnde zur ersten Gruppenstunde des VCP Seelze/Lohnde. Und wie sollte man es anders erwarten – es wurde ein großer Erfolg.

Um die Schar zu überblicken wurden vier Sippen gebildet. Unsere Sippen bekamen Namen von bedrohten Tierarten: Heuler, Wiesel, Panda und Woodstock.

Der Pavillon der Kirchengemeinde diente schon in dieser frühen Zeit unserer Geschichte als zentraler Mittelpunkt. Hier und auf den angrenzenden Grünflächen am Bolzplatz wurde viel gespielt, gelacht, gesungen, Musik gemacht und vieles mehr. Am 19.9.1982 fand dann schon die erste Tagesfahrt für die nun auch durch den VCP Bezirk Hannover anerkannte Gruppierung nach Wennigsen statt. Ein enger Kontakt zur Kirchengemeinde war auch damals eine wichtige Basis für eine gut funktionierende Gruppenarbeit.

Die Gruppen präsentierten sich immer häufiger in der Öffentlichkeit bei Gemeindefesten, Elternabenden und anderen Aktionen. Unsere Altpapiersammlungen z.B. brachten uns nicht nur Spass beim Treckerfahren und Geld in die Kasse – nein, wir erfüllten damit auch einen gemeinnützigen Zweck der bei den Lohndern viel Anerkennung fand. Viele Lager und Fahrten machten aus dem bunten Haufen Lohnder Mädchen und Jungen einen richtigen Pfadfinderstamm und die Gruppenleiter und erstmalig auch Gruppenleiterinnen konnten bei dem Jamboree in Canada sogar internationale Fahrtenluft schnuppern.

Wachstum

Die Stammesaktivitäten blieben nicht ohne Folgen. Mit der Zeit und viel Erfahrung der Gruppenleiter entwickelte sich bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern der ersten Generation langsam die Motivation selbst Verantwortung für den Stamm zu übernehmen. So brachte der Stamm schon nach ca. fünf Jahren aktiver Pfadfinderarbeit seine eigenen Gruppenleiter und Mitarbeiter hervor. Eine eigene Stammeszeitung wurde zu einem regelmäßigem Medium um über alle Stammesangelegenheiten zu Berichten. Mit dieser Entwicklung war das Fortbestehen des Stammes gesichert und ein weiteres Wachstum nicht aufzuhalten.

Der Stamm entwickelt sich Über die Jahre wurde die Gruppenarbeit zur festen Konstante. Und noch etwas kam hinzu: Nach und nach wuchsen internationale Kontakte. Auf Fahrten lernte man Gruppen aus dem Skandinavischen Raum kennen, und als die Stadt Seelze eine Städtepartnerschaft zum polnischen Mosina aufbaute, waren die Lohnder Pfadfinder von Anfang an dabei und führten gemeinsame Ferienlager mit den dortigen Pfadfindern durch. Auch eine Delegation aus Israel war bereits hier.

Ein neues Heim

Über Jahrzehnte fanden die Gruppenstunden und Aktionen im Pavillon gegenüber der Lohnder Kirche statt, einem nicht besonders attraktiven, aber funktionalen kleinen Containerbau. Nie für eine lange Nutzungszeit ausgelegt, kam das gute Stück mit der zeit in die Jahre und zeigte mehr oder minder deutliche Verfallserscheinungen. Eine Renovierung war nicht realistisch, und so reifte der Plan, ein eigenes Domizil aufzubauen.

Es war komplett unmöglich, unrealistisch, nicht zu bewältigen und vollkommen verrückt. Aber irgendwie haben wir es geschafft: Das Pfadfinderhaus steht. Und ist seitdem eine Heimat für Gruppenstunden, Mitarbeiterrunden, Übernachtungen – und für den ein oder anderen inzwischen auch eine Art zweites Wohnzimmer…

Die Chronik

Aus den inzwischen fast 40 Jahren Stammesgeschichte sind zahlreiche Situationen und Gesichter für die Ewigkeit festgehalten worden. Auf Lagern und Fahrten, Ferienaktionen, Gemeindefesten, vielem mehr … sind wir aktiv. Unsere bebilderte Chronik, die mehr für sich spricht als tausend Worte, hat die Momente der Stammesgeschichte festgehalten. Es ist einfach unglaublich, was diese Bilder alles erzählen. Auch unser Filmarchiv ist ein Spiegel unserer jüngeren Geschichte und sehr sehenswert.